2020 Wendelstein

zurück zum Wendelstein

back to the roots

"...am Wendelstein schließt sich der Kreis."

Back to the roots - zurück zum Wendelstein

Acht Jahre nach der ersten Highline am Wendelstein gelang uns 2020 eine neue Highline mit fast 500m Länge – Deutschlands längste Highline. Der Wendelstein, der Hausberg der Inntal Slackliner, hält auch nach all der Zeit neue Herausforderungen für uns bereit. Zwischen Kesselwand und Wendelstein verläuft die neue Highline, welche ich persönlich bereits seit einigen Jahren im Auge hatte. Da meine Reisen und Auftritte dieses Jahr weitestgehend ausfielen, konnte ich mich auf die lange gehegten Träume in der Heimat konzentrieren und nach einem langen Bürokratie Marathon auch alle nötigen Genehmigungen und Bewilligungen für diese Highline in den bayrischen Voralpen bekommen. In jeder Krise steckt eine Chance und ich bin sehr froh diese tolle Line nun gemacht zu haben. Mit fast dem selben Team wie vor 8 Jahren die erste Highline am Wendelstein schließt sich der Kreis. Immer noch die beste Crew – Danke Euch allen!

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2020 Lockdown

Corona Lockdown

Viel zeit zum trainieren

"In jeder Krise steckt auch eine Chance"

Trainieren, Kaffee trinken und auf bessere Zeiten warten...

Die Corona Krise traf uns Alle und so befand auch ich mich in einer Ausnahmesituation. Keine Reisen, keine Shows, keine Vorträge mehr. Viel Zeit zu trainieren, aber nur zu Hause oder im Garten. Trotz allem habe ich auch aus dem Lockdown viel mehr machen können, als ich anfänglich befürchtete. Mein lange gehegter Traum des Handstands auf der Slackline – das war es was ich nun endlich mit 100% Fokus angehen konnte! 

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2019 Ammergauer Alpen

Ammergauer Alpen

Highline Projekt

" Eine Kaffeefahrt, so einfach und schön! "

Highlines zu Felstürmen sind das Beste!

Quirin hatte beim Klettern die verlockenden Felstürme in den Ammergauer Alpen gefunden und nur kurze Zeit später waren wir dort um die erste Line zu spannen. Zusammen mit Valentin hieß es zuerst einmal den Turm zu erklimmen. Ich war der Glückliche, der versteigen durfte und nach einigen kleinen Schwierigkeiten dann auch als erster am morschen und verwitterten Gipfelkreuz ankam. Quirin hatte derweil die andere Seite in Augenschein genommen und als Vale auch am Gipfel ankam konnte es gleich losgehen. Die Line war schneller gespannt als wir Highline sagen konnten und schon überquerte Quirin die Line als erster. Valentin und ich folgten und kurz darauf kam auch Moritz hinzu. Wir verbrachten einen super Nachmittag mit uns ein herannahender Gewittersturm zum frühen Abbau zwang. Also wir abstiegen war der regen aber auch schon wieder fast vorbei und die Sonne kam erneut durch die Wolken. Also gingen wir noch entspannt Kaffee und Kuchen essen auf der am Weg liegenden Berghütte. Was für ein traumhafter Spot und was für eine gelungene Aktion! 

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2019 Sardona

Längste Highline der Schweiz

Unesco Welt Naturerbe Sardona

"Die wohl spektakulärste Highline der Schweiz ..."

In der UNESCO Tektonikarena Sardona

Die längste Highline der Schweiz an einem der wohl schönsten Plätze des Alpenlandes. 800m lang, einmal quer durch die Sardona Arena, welche von der Unesco als Weltnaturerbe ausgezeichnet wurde. Die wohl spektakulärste Highline der Schweiz wurde zusammen mit einer Kunstinstallation – einem aus Hängematten aufgebauten Kristalls – von Swiss Slackline und SlackAttack Bern aufgebaut.

Als „kleines“ Nebenprojekt gingen Samuel Volery, Markus Casutt und ich noch das bekannte Martinsloch an. Ein Loch im Fels, durch welches wir eine sehr spezielle Highline spannten. 

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2019 Aurora Highline

Nordlichter Highline

Pure Magie

"Unser Ziel war es zum ersten Mal unter den Nordlichtern zu Highlinen..."

Einmal die Nordlichter sehen...

Pure Magie! Das ist das Gefühl das einen überkommt, wenn man zum ersten Mal Nordlichter live erleben darf. Das Naturschauspiel bei dem der Himmel lebendig wird und die Nacht durch grüne, violette und weiße Lichter erhellt wird ist unfassbar schön und mindestens genauso selten. Unser Ziel war es zum ersten Mal unter den Nordlichtern zu Highlinen und das Phänomen der Aurora von der Slackline aus bewundern zu können. Begleitet wurde dieses Projekt von der Film Crew „Raised by Wolves“ und es entstand ein magischer Film über die Mythen und Wunder der nordischen Landschaft – PATHFINDER

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2019 2k Highline

Neuer Weltrekord

2k Highline Asbestos

"Ich schaffte die erfolgreiche Überquerung beim ersten Versuch..."

Die längste Slackline der Welt

In der Nähe von Montreal (Kanada) gelang mir ein neuer Weltrekord – die längste Slackline / Highline mit einer Länge von 2.000 Metern. Die 2000m lange Line war in Asbestos, Quebec etwa 250m hoch über eine verlassene Miene gespannt. Ich schaffte die erfolgreiche Überquerung beim ersten Versuch am Mittwoch den 24.07. und benötigte nur 58 Minuten für den Lauf. Am darauf folgenden Tag (25.07.) gelang es mir die Line ein zweites Mal ohne Sturz oder Pause durchzulaufen, dieses Mal in die entgegengesetzte Richtung. Vielen Dank an die Organisatoren des Events sowie an die Stadt Asbestos für die großartige Unterstützung auf dem Weg zu diesem Weltrekord!

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2019 1km Blind

1 km Highline mit augenbinde

3000 Schritte in voller dunkelheit

"Ich zog die Augenbinde herunter, atmete tief ein und machte den ersten Schritt..."

Ein unerwarteter Erfolg

Der längste Lauf auf einer Slackline mit verbundenen Augen gelang mir selbst und Friedi Kühne kürzlich in Russland. Ohne Friedi hätte ich es wohl nicht einmal versucht. Blind Slacklinen gehört an und für sich nicht zu meinen Stärken und bis Dato machte ich es äußerst selten. Nachdem ich aber Friedi bei seinem Rekord Lauf zuschauen durfte war ich angestachelt es auch einmal zu probieren. Verrückter Weise war es irgendwie total einfach, ein perfekter Flow.

55 Minuten und ca. 3000 Schritte in völligster „Dunkelheit“ mit einer Augenbinde. Jeder Schritt muss sitzen, das nur 2,5cm breite Band treffen und es gibt keine Zeit für Zweifel oder Ablenkung.

Eine Eintragung ins Guinness Buch der Rekorde, einen Besuch beim Bürgermeister von Kislovodsk und „ewiger russischer Ruhm“ – das waren Friedi und mein „Lohn“ für dieses Meisterstück 😉

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2018 USA

California Dreaming

USA Roadtrip

"Ich träumte schon lange von einem längeren Roadtrip durch die Nationalparks Kaliforniens..."

Von San Francisco bis ins Yosemite Valley

California Dreaming… Ich träumte schon lange von einem längeren Roadtrip durch die Nationalparks Kaliforniens und entlang der West Küste der USA. Zusammen mit Friedi Kühne und dem Fotografen Aidan Williams sowie dem Filmemacher Grant Thompson machte ich mich auf die Reise. San Francisco, Highway Nr. 1, Yosemite Valley & Lake Tahoe waren einige unser Stopps – mit dabei natürlich auch die Slackline, der wahre Grund für diese Reise ein paar der besten Highline Spots der Welt.

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2018 Highline zwischen zwei Eisfällen

HIGHLINE ZWISCHEN ZWEI EISFÄLLEN

Highline Projekt

" Die vielleicht verrückteste Highline, die ich je gemacht habe,..."

Eine Highline an gefrorenem Wasser...

Zwischen zwei eingefrorenen Wasserfällen gelingt Lukas Irmler & Pablo Signoret die Begehung einer 430m langen und mehr als 170m hohen Highline.

Es ist die wohl weltweit erste Highline, welche nur an gefrorenem Wasser verankert wurde. Aufgrund der exotischen Verankerung und bei -18° war diese Highline sowohl eine mentale wie physische Extremerfahrung für die beiden Profi-Slackliner.

Das Eisklettern und die Verankerung der Slackline ausschließlich im Eis waren dabei mindestens genauso große Herausforderungen wie das Überqueren der 430m langen Slackline selbst. Ein insgesamt siebenköpfiges Team und mehr als fünf Tage Arbeit waren nötig um die 250kg Equipment zum Spot zu bringen, beide Eisfälle zu erklettern und nicht zuletzt die 430m lange Slackline aufzubauen.

Übernachtet haben die Jungs in einem selbst gebauten Iglu um möglichst nahe an der Slackline zu sein und die frühen Morgenstunden für eine Sichere Begehung zu nutzen.

Erfahrungsbericht von Lukas Irmler – 03.03.2018, Freising.

Im Dezember 2017 erzählte mir Pierre Chaufour von seiner Idee, eine Highline zwischen zwei eingefrorenen Wasserfällen spannen zu wollen. Entsetzt fragte ich sofort: „ Aber nicht nur im Eis verankert, oder???“. Doch genau das war der Plan. Mit verrückt klingenden Plänen kenne ich mich ja inzwischen aus. Vom Highlinen in einer Höhle, 500m unter der Erde, bis zum balancieren über einem immer noch aktiven Vulkankrater habe ich ja bereits viele Pläne realisiert, die eher an Wahnsinn erinnern. Aber eine über 400m lange Highline in mehr als 170m Höhe ausschließlich an gefrorenem Wasser zu befestigen klang selbst für mich äußerst verrück, um nicht zu sagen lebensmüde. Aller Vernunft zum Trotze war ich dann Ende Januar 2018 auf dem Weg nach Grenoble um diesem verrückten Plan von der ICE- LINE Leben einzuhauchen. Zusammen mit Pierre Chauffour, seinem Filmemacher Kollegen Julien Ferrandez & Pablo Signoret zogen wir los in das winterlich verschneite Tal an dessen Ende die ersehnten Eisfälle auf uns warteten. Unterstützt wurden wir dann noch durch Lucas Laporte, Nicolas Rebert und Theo Rafael, die am zweiten Tag zu uns stießen. Über 200kg Equipment und Essen mussten wir zum Fuße der Eisfälle transportieren. Seile, das Equipment zum Eisklettern, die gesamte Slackline Ausrüstung, Schlafsäcke und Isomatten, sowie ein paar Schaufeln und Spitzhacken. Letzteres brauchten wir um unsere Unterkunft für die

 

kommenden Tage zu bauen. Ein Iglu. Oder genauer gesagt eigentlich eine Schneehöhle. Diese gruben wir in den Ausläufer einer Lawine hinein und es dauerte beinahe drei Tag bis Sie groß genug war, sodass wir zu siebt darin schlafen konnten. Während dieser ersten drei Tage mussten wir natürlich auch die Eisfälle erklettern und Fixseile anbringen. Das Slackline Setup musste vorbereitet werden und wir transportierten es quer über das Tal vom einen Eisfall zum Fuße des Anderen, was bei dem meterhohen Schnee eine sehr mühsame und langwierige Prozedur wurde. Nach dem Erklettern der Eisfälle kam der wohl schwierigste und vor allem entscheidende Schritt. Das finden einer geeigneten Eisfläche um Verankerungen im Eis zu erzeugen, welche später unsere Slackline tragen sollten. Meine anfänglichen Zweifel über die Machbarkeit waren bis dahin lediglich auf einem theoretischen Level ausgeräumt worden. Überzeugt hatte mich Pierre letztendlich indem er mir exakt erklärte wie er sich die Verankerung vorstellte. Die Idee ist denkbar einfach, eine Sanduhr im Eis. Die Methode heißt nach dem Erfinder auch Abalakow-Eissanduhr, oder kurz Abalakow Schlinge. Um solche eine Verankerung im Eis zu schaffen bohrt man mit Hilfe einer besonders langen Eisschraube zwei schräge Löcher ins Eis, welche sich unter einem Winkel von etwa 60° treffen sollten. Ist dies geglückt, fädelt man ein Seil durch diesen Eiskanal und nach dem Verknoten der beiden Enden erhält man eine Schlinge, welche normalerweise zum Abseilen oder als Zwischensicherung beim Eisklettern genutzt wird. Im Vergleich zu Eisschrauben ist diese Art der Verankerung im Eis weniger anfällig für Druckschmelze und hält auch bei Sonneneinstrahlung länger stand. Somit schien es für uns eine bedeutend bessere Lösung zu sein, als die Slackline lediglich an Eisschrauben zu verankern. Pierre hatte überdies einige Tests gemacht und versucht mithilfe eines Flaschenzugs und einer Kranwaage zu ermitteln wie viel Last man einer einzelnen Abalakow Schlinge zumuten konnte. Die Ergebnisse waren erstaunlich. Sie erreichten mehrere hundert Kilogramm Zuglast, ohne dass das Eis brach oder sich Ermüdungsrisse bildeten. Letztlich war die Festigkeit allerdings immer abhängig von der Güte des Eises selbst und dem Geschick die richtige Stelle im Eis auszuwählen. Das machte unser Unterfangen trotz der erfolgreichen Tests immer noch äußerst delikat. Wir bohrten insgesamt sechs Ablagow Schlingen pro Seite und versuchten mithilfe einer Ausgleichsverankerung die Last möglichst gleichmäßig auf alle sechs Ankerpunkte aufzuteilen. Als wir die Slackline befestigt hatten und das Spannen begannen waren wir alle extrem nervös. Wir kontrollierten alle paar Minuten das Eis auf Einschmelzungen und Rissbildung. Aber alles schien perfekt. Als sich die Slackline vom Talboden gehoben hatte

 

und annähernd horizontal in der Luft hing, waren wir relativ optimistisch, dass unser Plan aufgehen würde.Trotzdem wollten wir nicht zu lange warten. Je länger die Abalakow Schlingen unter Zug waren, desto höher das Risiko der Druckschmelze. Nachdem ich mich über Funk beim Team auf der anderen Seite überzeugt hatte, dass auch bei Ihnen alles perfekt aussah, war es an der Zeit loszulegen. In einer senkrechten Eiswand hängend seine Steigeisen und Schuhe auszuziehen hatte ich mir bei weitem nicht so mühsam und kompliziert vorgestellt. Es kostete mich mindestes zehn Minuten bis ich es geschafft hatte. Ich zog meine leichten Slackline Schuhe an und hängte den Kletterhelm zusammen mit einigem anderen Equipment zu den am Anker baumelnden Steigeisen. Dann zog ich mich am Grigi gesichert auf die Line und band mich in die Leash, das Slackline Sicherungsseil, ein. Ich trug immer noch die Skihose und mehrere Lagen Daune unter der Hardshell-Jacke. Ich fühlte mich ein bisschen wie ein Michelin Männchen und konnte trotz der dicken Kleidung bereits jetzt die Kälte an meinen Füßen und Händen spüren. Es waren -15° Celsius, mitten am Tage. Zum Glück war es so kalt! Die Kälte war unser Freund, denn so blieb das Eis an dem mein Leben hing weiterhin so stark und stabil. Auf der Line hingegen war die Kälte nicht so hilfreich. Ich fühlte mich steif und unbeweglich. Aber es würde vom Sitzen wohl kaum besser werden, also setzte ich den ersten Fuß aufs Band und stand auf. Wie eine Slackline sich verhält, wie sie schwingt und sich im Wind bewegt weiß man immer erst wenn man auf ihr steht, ein paar Schritte gegangen ist. Die ersten Schritte sind immer ein vortasten, ein Versuch die Bewegungsmuster zu verstehen und die Line möglichst ruhig zu halten um sein eigenes Gleichgewicht zu justieren. Ich hatte eigentlich gar nicht vor einen richtigen Versuch zu unternehmen, sondern wollte nur ein paar Schritte zu gehen, ein Gefühl für die Line aufzubauen um dann umzudrehen und zum Anker zurückzukehren. Ich war von dem stundenlangen Aufbau und dem hängen im Gurt müde und erschöpft. Außerdem fiel mir erst jetzt auf, dass das letzte Essen mein Frühstück gewesen war. Trotz dieser Handicaps lief es aber erstaunlich gut. Bevor ich überhaupt an ein Umkehren denken konnte war ich bereits gute 50m auf der Slackline gelaufen. Ich fand meinen Rhythmus und versank immer mehr in meinem Tunnel aus Fokus und Flow. Ein Schritt nach dem Anderen. Sachte an den Stellen wo das Backup Band um die Slackline verwickelt war um nicht auszurutschen und schneller wo ich einen stabilen Tritt auf dem Band fand. Erst als meine Arme und Schultern zu schmerzen begannen sah ich auf und bemerkte, dass ich wohl schon fast bis zur Mitte des Tales gelaufen war. Der Fluss, der am Talboden durch den Schnee floß, lag beinahe direkt unter mir. Ich dachte zurück an die Schinderei der letzten Tage, an das mühsame Ausziehen der Schuhe in der blanken

 

Eiswand und beschloss alles auf eine Karte zu setzten. Wenn nicht jetzt wann dann dachte ich und lief weiter. An der Stelle, wo wir zwei Slacklines verbunden hatten musste ich kurz stehen bleiben, da sich die Ringe meiner Leash an der Verbindung verhakt hatten. Ich musst einige Male an dem Seil ziehen, bis die Ringe sich lösten und ich weiter gehen konnte. Ein sanfter Wind war in der Mitte des Tales zu spüren. Er stabilisierte die Line, intensivierte allerdings auch die Kälte, die nadelartig in mein Gesicht stieß. Ich realisierte, dass die Line unter meinen Füßen sanft anzusteigen begann. Ich hatte also die Mitte überquert und näherte mich dem anderen Eisfall, der in der Sonne glitzerte. Der Eisfall an dem ich losgelaufen war, lag den ganzen Tage über im Schatten wohingegen der eingefrorene Wasserfall vor mir einige Stunden Sonne bekam. Mit jeden Schritt wurde die Line nun steiler und ich musste mich immer mehr nach Vorne lehnen um der Neigung der Line entgegenzuwirken. Ab und zu begannen meine Schuhe zu rutschen. Der sonst so griffige Gummi war starr gefroren durch die Kälte und hatte nur noch wenig Halt auf dem rutschigen Band. Ich musste vorsichtig laufen um nicht zu stürzen und konnte mich dennoch kaum zurückhalten schneller zu laufen. Der Eisfall war nun so nah, dass ich sehen konnte wie das Schmelzwasser über das blanke Eis rann. Sehr viel Wasser, wie ich fand. Ich konzentrierte mich wieder vollends auf meinen nächsten Schritt und nach weiteren 5 Minuten erreichte ich am ganzen Körper zitternd den Ankerpunkt der Slackline im Eis. Ich stieß einen Jubelschrei aus, in den meine Freunde am Rand einstimmten und setzte mich langsam auf dem letzten Meter der Line ab. Es war geschafft! So schnell wie möglich wollte ich runter von der Line. Auf einem kleinen Plateau aus Eis und Schnee stehend inspizierte ich die Ankerpunkte die nun seit geraumer Zeit der Sonne ausgesetzt waren. Das Eis war immer noch stabil und die Seile kaum in das tief gefrorene Eis eingeschmolzen. Pierre, der die ganze Zeit über an diesem Anker gewartet hatte sagte, dass das Eis immer noch in top Zustand sei. Dank der Kälte. Ich konnte also den Weg zurück wagen um dort den „Staffelstab“ an Pablo zu übergeben, der nach mir nun auch eine Begehung der 430m langen Highline wagen wollte. Auf dem Rückweg war ich wie eigentlich immer gelöst und entspannt. Trotz der Erschöpfung fand ich die Kraft für ein paar Spielereien. Ich setzte mich aufs Band, betrachtete das Tal und legte mich für einen Moment auf den Rücken. Sogar ein Schulterstand, bei dem man auf einer Schulter und den Händen balanciert, gelang mir. Durchströmt von adrenalin und Glücksgefühlen erreichte ich den Anker and dem ich vor mehr als einer Stunde meine Reise auf der Line begonnen hatte. Pablo erreichte im perfekten Moment den Anker und wir konnten uns in die Arme fallen. Ich übergab das

 

Sicherungsseil an Pablo und gab ihm noch ein paar Tipps für die Line auf den Weg, dann seilte ich ab. Auch Pablo gelang eine Sturzfreie Überquerung und im letzten Tageslicht seilte er am Eisfall ab. Unten waren wir Anderen bereits dabei das Abendessen im Iglu vorzubereiten und als Pablo zu uns stieß, schloßen wir uns in die Arme und feierten die erfolgreichen Begehungen gemeinsam! Wieder einmal ist aus einer anfänglich wahnsinnigen Idee eine wirklich atemberaubende Erinnerung geworden, welche ich nicht missen möchte.

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2018 3K Highline

Highline 3k

Die längstE Slackline der Welt

"Eine solche Line aufzubauen ist alleine schon ein Weltrekord..."

Eine gewaltige Line

Die längste Slackline der Welt – eine 2,8km lange Highline in Norwegen. Zusammen mit einem mehr als 30 köpfigen Team spannte ich im Sommer 2018 in der Nähe von Tromsö im Norden Norwegens diese gewaltige Line. Das wohl bisher aufwendigste Projekt im Bezug auf die Logistik, den Aufbau und Team Koordination. Aufgrund von starken Winden und einer Schlechtwetter Front gelang leider keinem der insgesamt vier Athleten eine erfolgreiche Begehung, dennoch war es ein einmaliges Erlebnis für uns alle und ein wichtiger Schritt in die Zukunft. Eine solche Line aufzubauen ist alleine schon ein Weltrekord und eine unglaubliche Team Leistung. Neben der fast 3km langen Highline wurde auch noch eine 1km lange Line installiert, welche ich erfolgreich als erster überquerte und so immerhin einen neuen persönlichen Rekord aufstellen konnte. Das gesamte Projekt wurde von Smileyvideography begleitet und es entstand der Film „A Walk For A Friend“, der mittlerweile vielfach ausgezeichnet wurde und viele 1ste Plätze bei internationalen Filmfestivals erzielte.
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